Hallo liebe zukünftige Ex-Raucher,
zunächst mal möchte ich sagen, dass das hier wirklich ein tolles Forum ist, wo man jederzeit sofort passende Antworten auch auf die dämlichsten Fragen bekommt.
Ihr seit also hier schon mal gut aufgehoben.
Da für mich der Umstieg vom Rauchen zum Dampfen erstaunlich einfach war und sich quasi einfach so ergeben hat, möchte ich anderen, die ebenfalls umsteigen wollen ein paar Tipps geben.
Ich bin vor etwa sechs Wochen umgestiegen und denke jetzt "Warum habe ich das nicht schon viel früher gemacht?".
Los ging es damit dass ich mir so einen iqos Tabakverdampfer besorgt habe, um mal zu sehen, ob das für mich eine Alternative sein kann.
Darin wird echter Tabak irgendqwie verglimmt oder verdampft, aber nicht verbrannt.
Schon beim ersten Zug dachte ich "Schmeckt mir besser als Zigaretten". Schmeckt nach Tabak, aber nicht so verbrannt.
Damit war das Ende vom Rauchen besiegelt.
Geschmacklich liegen die Dinger irgendwo in der Mitte zwischen Zigaretten und E-Zigaretten.
Vom Nikotinkick ebenso. Der Kick ist nicht ganz so brachial und schnell da wie bei Zigaretten, aber für den Umstieg genau richtig.
Ich habe mich also mal mit diesen Dingern beschäftigt und ein wenig gelesen, weil ich wissen wollte, was ich da dampfe.
Der Hersteller verspricht (soweit ich mich erinnere), dass der Dampf HAUPTSÄCHLICH aus Wasserdampf, Glyzerin und Nikotin besteht.
Es gibt auch eine medizinische Studie dazu, aber die wurde vom Hersteller in Auftrag gegeben. Die Frage ist also, erfahren wir als Kunden die ganze Wahrheit oder wird uns was verschwiegen.
Und was heißt schon HAUPTSÄCHLICH? Im Grunde kann das alles heißen.
Ich hatte auch nach ein paar Sticks ein merkwürdig belegtes Gefühl in der Lunge und musste teilweise heftig abhusten.
Nicht gerade vertrauenerweckend.
Also bin ich einen Schritt weiter gegangen und habe mal Dampfen angetestet.
Wer Angst hat, er könne den direkten Umstieg nicht schaffen, der kann ja wie ich übergangsweise mal so einen Tabakverdampfer nehmen.
Der Nikotinkick kommt beim Liquid Dampfen viel weicher und auch etwas langsamer als beim Rauchen. Wer viel raucht, dem könnte das vielleicht in der Anfangsphase fehlen.
Die Tabaksticks gehen da etwas mehr in Richtung Zigarette.
Sollte man während des Umstiegs noch mal rückfällig werden, dann auf jeden Fall besser mit den Tabaksticks als mit Zigaretten.
Ich habe noch ein paar Sticks übrig, will sie aber gar nicht mehr rauchen, weil sie mir mittlerweile überhaupt nicht mehr schmecken.
Ist sowieso krass wie sich der Geschmack verändert, aber dazu später.
Man sollte sich für den Anfang auf jeden Fall in ein gutes Fachgeschäft begeben, weil es zwischen den unterschiedlichen Verdampfern sehr große Unterschiede gibt, die man erst mal erfahren muss.
Es sollte also die Möglichkeit des Probedampfens geben. Am besten vorher telefonisch klären!
Ganz wichtig ist zu testen, ob man lieber direkt in die Lunge zieht oder lieber erst in die Backen und dann in die Lunge wie beim Rauchen.
Ich bin anfangs mit einem 0,5 Ohm DTL (Direct To Lung) Verdampfer am besten klar gekommen.
Da ist die Dampfmege nicht zu groß und der Geschmack kommt gut raus.
Hat man sich dann für eine geeignete Dampfe entschieden geht es zur Qual der Wahl des Liquids.
Gerade am Anfang möchte man wahrscheinlich ein Liquid haben, das nach Tabak schmeckt.
Mir wurde hier das RY4 empfohlen. Das schmeckte anfangs gar nicht nach Tabak. Eher nach Zuckerwatte oder Popcorn, aber unaufdringlich und angenehm.
Ich habe mir noch einige andere Tabakliquids besorgt. Besonders die von Lynden kann ich empfehlen. Viele sind mir aber geschmacklich irgendwie zu schwer.
Da eignet sich das RY4 super zum Mischen, weil es geschmacklich etwas zurückhaltender ist.
Auch gut zum Mischen mit Tabakliquids ist Tom Sawyer Classic. Finde ich pur ungenießbar. Schmeckt wie ausgekochter Vanillebaum.
Aber ein paar Tropfen in den Tank zum Tabakliquid bringen ein schönes Vanillearoma.
Wenn man dann erst mal über den Punkt drüber weg ist, dass der Dampf unbedingt nach Tabak schmecken muss, wird es erst richtig interessant!
Hier sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt. Zwischen Red Bull und Currywurst mit Pommes ist ja alles dabei.
Natürlich ist das was man am liebsten dampft sehr vom persönlichen Geschmack abhängig, aber was man auf jeden Fall mal probieren sollte:
-Beeren mit Menthol - Dragon Blood mit Menthol von German Flavours ist eine sehr leckere Kombination. Auch nicht zu süß. Von T-Juice gibt es auch einige interessante Kombis
-Vaponaute Around The World Serie - sehr interessante bis abgefahrene Kombis. Nichts für jeden Tag, auch recht teuer, aber wenn man mal etwas zum genießen haben möchte wie einen guten Wein...
-Heisenberg - der Klassiker, muss man wohl mal probiert haben. Habe ich selbst ehrlich gesagt nocht nicht, werde ich aber kurzfristig tun
Vom Nikotingehalt würde ich anfangs nicht unter neun Milligramm gehen. Starke Raucher eher 18-20, damit der Umstieg gelingt.
Ich bin mittlerweile auf sechs runter und empfinde das als optimal.
Es gibt einige Liquids, die geschmacklich sehr von der richtigen Einstellung des Verdampfers abhängen und andere, bei denen es fast egal ist, was man einstellt.
Beim RY4 konnte ich bisher kaum geschmackliche Änderungen feststellen.
Beim Dragon Blood ist es dagegen sehr deutlich. Zu wenig Temperatur oder zu viel Luft und es schmeckt einfach nur dampfig und laff, zu viel Temperatur und es schmeckt karamellig, was es eigentlich nicht soll.
Da muss man also am Anfang etwas eperimentieren.
Nach einigen Experimenten habe ich noch mal das RY4 reingefüllt und war überrascht wie anders es jetzt schmeckt, wo sich die Geschmacksnerven vom Rauchen erholt haben.
Jetzt schmeckt es schon irgewndwie richtig nach Rauch (was es ja wohl auch soll) und ich habe tatsächlich hinterher einen Nachgeschmack im Mund wie nach einer Zigarette.
Davon hatte ich anfangs gar nichts geschmeckt. Jetzt schmeckt es mir nicht mehr. Rauchgeschmack brauche ich nicht mehr.
Noch etwas zu den Einstellmöglichkeiten...
Moderne E-Zigaretten bieten die Möglichkeit temperaturgeregelt zu dampfen. Was einige Vorteile hat, wenn man die Einstellungen richtig gemacht hat.
Das würde ich ganz am Anfang noch nicht tun, weil man da auch Einstellungsfehler machen kann, die man vielleicht gar nicht gleich merkt, weil man noch nicht weiß, wie es schmecken muss, wenn alles richtig ist.
Also erst mal mit Leistungsregelung anfangen und später mal Temperatur testen.
Der Vorteil ist, dass man sich langsam an die optimale Temperatur rantasten kann ohne Gefahr zu laufen den Verdampfer zu überhitzen.
Das passiert anfangs schon mal beim "Watt-Dampfen". Ein wenig Lehrgeld für verbrannte Verdampfer und Liquidfehlkäufe sollte man also einplanen.
Der Tank darf insbesondere beim Leistungsdampfen (also ohne Temperaturregelung) nicht leer werden, sonst ist der Verdampfer sofort hin.
Wenn das passiert, sofort den Verdampfer und das restliche Liquis raus und auswaschen, sonst habt ihr noch lange was vom verkohlten Geschmack. Ist echt eklig.
Auch nicht zu schnell hintereinander ziehen. Es muss erst wieder Liquid in den Verdampfer nachlaufen.
Aber wie gesagt... ein paar verbrannte Verdampfer am Anfang sind kein Drama.
Also dann... wenn mir noch was einfällt werde ich das ergänzen.
Viel Spaß beim Umstieg!!
Viele Grüße
Dennis
Den Bereich "Erste Fragen und Begrüssung" hattest du ja bereits erfolgreich hinter dich gebracht.
Das hier passt besser nach "Erste Erfahrungen" und entsprechend wurde es verschoben.